Burnout

Born-out Syndrome

Geprägt wurde der Begriff zu Beginn der 1970er-Jahre durch den New Yorker Psychoanalytiker Herbert J. Freudenberger. Dieser stellte zunächst bei sich selbst fest, dass ihn sein Beruf, der ihm vormals Freude bereitet hatte, nur noch ermüdete und frustrierte. Auch war Freudenberger aufgefallen, dass viele seiner Kolleginnen und Kollegen mit der Zeit immer missmutiger und zynischer wurden sowie ihre Patienten zunehmend lieblos und abweisend behandelten. Freudenberger nahm daraufhin auch Menschen aus anderen Berufsgruppen unter die Lupe, um immer wieder dieselben Probleme zu registrieren: Stimmungsschwankungen, Niedergeschlagenheit, Konzentrationsschwächen, nicht selten in Kombination mit körperlichen Symptomen wie Rückenschmerzen oder Verdauungsproblemen. Freudenberger definierte das Burnout-Syndrom daraufhin als einen Zustand erschöpfter physischer und mentaler Ressourcen, der mit dem Arbeitsleben in ursächlichem Zusammenhang steht.

Burnout Abenteuer Psychologie Ferner

Burnout (Synonym „Das Burnout-Syndrom“)

ist ein schwer abgrenzbares und somit unscharf definiertes Syndrom mit einem „unspezifischen Beschwerdebild“, da es keine typischen Symptome gibt, sondern Symptome, die bei anderen Krankheiten ebenfalls auftreten. Man hat es häufig mit den folgenden Gruppen von Symptomen zu tun, die sich am Sichtbarsten im Beruf zeigen:

Psychische Symptome:

Die psychischen Symptome beinhalten emotionale (z.B. Schuldgefühle), kognitive (z.B. Rigidität im Denken) und motorische (z.B. Verspannungen) Beeinträchtigungen. Des weiteren psychische Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, Gefühlslabilität, Aggressivität, Ängste, Nervosität.

Somatische Symptome:

Bei den physischen Symptomen zeigen sich erhöhte psychosomatische Beschwerden (z.B. Schlafstörungen), Erkrankungen (z.B. Kopfschmerzen) und physiologische Reaktionen (z.B. erhöhte Herzschlagrate). Des Weiteren körperliche Erschöpfung, Müdigkeit, Schlafstörungen, Anspannung, Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Hypertonie, Tachykardie (sog. „Herzrasen“).

Burn-Out Syndrom
Burn-Out

Kognitive Symptome:

Konzentrationsstörungen, Entscheidungsunfähigkeit, Selbstzweifel, Verlust jeglicher Motivation, Enttäuschung, Resignation, Langeweile, Gefühl einer totalen inneren Leere Verhaltenstypische Symptome: Verhaltensauffälligkeiten äußern sich individuell z.B. in erhöhter Aggressivität, exzessivem Alkoholkonsum oder im Beruf durch Fernbleiben von der Arbeit (Absentismus). Des weiteren Hyper- oder Hypoaktivität, Impulsivität, Zögern, Hinausschieben, vermehrter Konsum suchtfördernder Substanzen, hohes Risikoverhalten, sozialer Rückzug, Vernachlässigung von Freizeitaktivitäten.

Soziale Symptome:

Veränderungen im Umgang mit anderen Menschen (z.B. Verlust von positiven Gefühlen anderen gegenüber), mit KollegInnen (z.B. Isolierung) oder auch im Privatleben (z.B. Einsamkeit) kennzeichnen soziale Symptome.

Einstellungsbezogene Symptiome:

Bei ausgebrannten Menschen ändert sich darüber hinaus auch die Einstellung zu ihrer Arbeit, wobei sich diese etwa im Umgang mit ihren Klienten (z.B. Stereotypisierung von Klienten, Zynismus) oder in der Arbeit (z.B. negative Arbeitseinstellung) zeigen.

 

Nach einer systemischen Sichtweise entsteht Burnout aus einer Dysbalance von Belastung und Erholung, d.h., aus einem Zusammentreffen mehrer Belastungsfaktoren, etwa am Arbeitsplatz (z.B. Zeitdruck, Arbeitsüberlastung, mangelnde Pausen, schlechtes Führungsverhalten), in der Person (z.B. ineffektives Stressmanagement, mangelnde Entspannungsfähigkeit), im privat-familiären Bereich (z.B. Belastungen durch Beziehungskrisen, Betreuungspflichten von Kindern, Pflegebedürftigen,…), aber auch im sozialen Bereich (z.B. Leistungsgesellschaft, hohe Arbeitslosigkeit bei problematischer wirtschaftlicher Lage).

Jeder Mensch, der Belastung erlebt, muss diese Belastung verarbeiten – mit dieser Belastung umgehen. Keine konstruktive Verarbeitungsstrategie zu finden, stellt daher ein weiteres Risikomoment dar, wobei die Erholung, das Auffüllen der Reserven, ein wesentliches Ausgleichsmoment darstellen sollte. Übrigens gibt es krankheitshistorisch zwischen dem rasanten Anwachsen der Klagen über Burnout in den letzten beiden Jahrzehnten und der Neurasthenie-Welle vor einem Jahrhundert auffällige Analogien, denn bei beiden Diagnosen handelt es sich um Importe aus den USA und in beiden Fällen sind diese besonders im deutschen Kulturraum eingeschlagen. Heute ist die permanente Erreichbarkeit via Smartphone ein Stressfaktor, und vor hundert Jahren löste der ständige Blick auf die Taschenuhr Unruhe aus.

Aus neurophysiologischer Sicht entsteht das Burn out Syndrom durch ein Ungleichgewicht der neuroendokrinen Regelkreise mit einem zu großen Verbrauch der ohnehin geringen Mengen an Neurotransmittern. Der nächtliche Anstieg von Cortisol bleibt aus, da die Hypophyse nicht mehr adäquat auf das Freisetzungshormon (CRH) für Cortisol reagiert.

Serotonin fällt infolge der Synthesehemmung und gleichzeitiger Verbrauchssteigerung stark ab und damit auch das aus Serotonin gebildete Melatonin, das den Schlaf-, Wachrhytmus kontrolliert.
Auch Neurotransmitter, wie Noradrenalin, Adrenalin und Dopamin sind mehr oder weniger stark vermindert.

Die Beseitigung der Beschwerden besteht also darin, das Ungleichgewicht der Neurotransmitter auf natürlichem Weg zu harmonisieren und mit dem Betroffenen ein wirksames Konzept zur Bewältigung von Stress auszuarbeiten und umzusetzen.
So gelingt es innerhalb kurzer Zeit die Symptomatik Burn out deutlich zu bessern.

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